Herzlich Willkommen


Mit dem deutschen „Wirtschaftswunder“ stieg in den 1950er Jahren der Bestand an Kraftfahrzeugen rapide an. Damit einhergehend nahm auch die Zahl der im Straßenverkehr Verletzen und Getöteten dramatisch zu. 1957 verloren knapp 12.000 Verkehrsteilnehmer ihr Leben.

Kurt Wagner, Ordinarius für Gerichtsmedizin in Mainz, und einige verkehrmedizinisch interessierte Ärzte der Medizinischen Fakultät Heidelberg ergriffen daraufhin die Initiative und gründeten am 3. Mai 1957 die DGVM – Deutsche Gesellschaft für Verkehrsmedizin. Zur Gründungsversammlung gehörten der Chirurg K.H. Bauer, der Gerichtsmediziner Berthold Mueller, der Psychiater Rauch und weitere prominente Vertreter medizinischer Fachdisziplinen aus der gesamten Bundesrepublik.

Die DGVM betreibt seit damals aktive Verkehrsunfallprophylaxe, indem sie die interdisziplinäre Grundlagenforschung zum Faktor Mensch im Straßenverkehr fördert und die gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse publiziert. Damit werden wissenschaftliche Grundlagen geschaffen, die es nicht zuletzt auch Entscheidungsträgern in Politik und Verwaltung ermöglichen, Gesetzgebung und Verwaltungsverfahren im Sinne der Verkehrssicherheit laufend zu überprüfen.

Zu den vorrangigen Zielen der DGVM – bei denen mittlerweile hohe Erfolge sichtbar sind – gehört es insbesondere, in Zusammenarbeit mit der DGVP – Deutsche Gesellschaft für Verkehrspsychologie – die wissenschaftlichen Grundlagen von Fahreignungsuntersuchungen fortzuentwickeln. Aber auch Fragen der Sicherheitstechnik von Kraftfahrzeugen und des Verkehrsraumes unter physiologischen Gesichtspunkten stehen auf der Agenda.

Nicht zuletzt engagiert sich die DGVM auch in der Verbesserung der Ausbildung zum „Facharzt mit verkehrsmedizinischer Zusatzqualifikation“.

Heute sind über 54 Millionen und damit rund sieben Mal mehr Kraftfahrzeuge auf unseren Straßen unterwegs als in den Anfangsjahren der Gesellschaft. Die Zahl tödlich verletzter Unfallopfer nimmt trotzdem seit 1970 (damals fast 20.000 jährlich) stetig ab und ist 2008 erstmals unter 5000 Personen gesunken. Ein Erfolg, der ohne die kontinuierliche wissenschaftliche Arbeit von Fachgesellschaften nicht denkbar wäre.

An der Verkehrsicherheit interessierte Kolleginnen und Kollegen sind herzlich zur Mitarbeit eingeladen!